Erbschleicherei und Testamentsvollstreckung

Erbschleicher nutzen in einigen Fällen die Möglichkeit, sich testamentarisch als Testamentsvollstrecker einsetzen zu lassen und bereichern sich im Rahmen des Amts. Das OLG Celle hat mit Entscheidung vom 22.07.2024 zum AZ. 6 U 49/23 entschieden, dass ein Testamentsvollstrecker, der sein Amt auf Basis eines Testaments ausübt und er davon ausgehen muss, dass das Testament wegen einer Testierunfähigkeit des Erblassers unwirksam ist, sich schadenersatzpflichtig macht. Es drohen ebenfalls strafrechtliche Konsequenzen. Diese Entscheidung ist in der Praxis bedeutsam, weil Erbschleicher gerade bei Testierunfähigen ansetzen und sich nunmehr selbst einem Haftungsrisiko aussetzen.

Dieser Beitrag wurde von Rechtsanwalt Prof. Dr. Böh von der Rechtsanwaltskanzlei Prof. Dr. Thieler – Prof. Dr. Böh – Thieler Rechtsanwaltsgesellschaft mbH erstellt.

Rechtsanwalt Prof. Dr. Wolfgang Böh ist Fachanwalt für Erbrecht und Fachanwalt für Steuerrecht und ist außerdem als Rechtsgutachter für deutsche Nachlassgerichte tätig. Kontakt: boeh@rechtsanwalt-thieler.de

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