Kommt es zwischen der geschädigten Familie und dem Erbschleicher zu einem Gerichtsverfahren, lässt sich der Erbschleicher rechtsanwaltlich vertreten. Ein besonderes Augenmerk sollte die geschädigte Familie auf die Person des Rechtsanwalts legen, denn es gibt immer wieder Fälle, in denen man feststellt, dass der jetzige Rechtsanwalt des Erbschleichers bereits für den Erblasser tätig gewesen ist, im Rahmen einer Beratung, der Vertretung in einem Betreuungsverfahren oder bei einer Testamentsgestaltung. Es sollte dann untersucht werden, wie der ursprüngliche Kontakt zwischen Erblasser und Rechtsanwalt zustande kam. Stellt sich heraus, dass der Erbschleicher seinen Rechtsanwalt damals dem Erblasser „vermittelt“ hat, spricht dies gegen eine seriöse, neutrale Rechtsberatung und ist ein Indiz für eine geplante Erbschleicherei. Denn dann ist der Rechtsanwalt von Anfang dem Lager des Erbschleichers zuzuordnen.
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Rechtsanwalt Prof. Dr. Wolfgang Böh ist Fachanwalt für Erbrecht und Fachanwalt für Steuerrecht und ist außerdem als Rechtsgutachter für deutsche Nachlassgerichte tätig. Kontakt: boeh@rechtsanwalt-thieler.de
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