Oft finden sich Pfleger, die sich die Hilflosigkeit ihrer Anvertrauten zu nutze machen. So benutzen sie das Abhängigkeitsverhältnis der zu Betreuenden, indem sie ihnen ihren Willen aufzwingen. Dies kann unterschwellig durch manipulative Beeinflussung der Gedanken des „Opfers“ geschehen. In besonders schweren Fällen kommt es sogar zu konkreten Drohungen der Pfleger. So ist es kein Einzelfall geblieben, dass ein Pfleger dem Anvertrauten angedroht hat, ihn in ein Heim zu stecken oder entmündigen zu lassen. Die Schaffung eines solchen Drohszenarios setzt die betroffenen Personen so unter Druck, dass sie oft nicht mehr in der Lage sind, sich dem zu widersetzen. Besonders häufig tauchen solche Fälle auf, wo eine Beaufsichtigung des Pflegers fehlt, weil beispielsweise kein regelmäßiger Kontakt mit engen Angehörigen besteht. Allerdings sollte auch Familienangehörige wachsam sein, wenn regelmäßiger Kontakt mit einer Person besteht, die durch einen Pfleger unterstützt wird. Dabei sollte auf jedes Anzeichen geachtet werden, was dafür spricht, dass der Pfleger dem Anvertrauten seinen Willen aufzwingt, da dies teilweise inzwischen auch hinter dem Rücken der Angehörigen geschieht.
Zwar sollen die Pflegepersonen jetzt nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Die Vergangenheit hat jedoch leider gezeigt, dass die Fälle der Erbschleicherei bei Pflegern an Bedeutung gewonnen haben. Deshalb ist bei entsprechenden Anzeichen die gebotene Vorsicht walten zu lassen.