Erbschleicher Info Demenz – Im Vorfeld darauf achten

Viele Angehörige stehen oftmals fassungslos vor einem durch Erbschleicher initiierten
Testament oder vor Verhaltensänderungen des Erbschleichers, die sie sich nicht erklären
können. Meist ist der Hintergrund eine entweder schon begonnene oder schon im Gang sich
befindliche Demenz. Es ist wichtig, um Erbschleicherfälle zu bearbeiten, aber auch für
Angehörige, um Erbschleicherei im Vorfeld schon zu erkennen, die einzelnen Tatbestände der
Demenz festzustellen. Nach den Experten beginnen die Verhaltensauffälligkeiten schon zwei
bis drei Jahre, bevor überhaupt ein Arzt die Diagnose der Demenz stellen konnte. Die
Angehörigen sehen die Probleme nicht, lachen oft über den älteren Angehörigen oder
entschuldigen vieles mit Alterserscheinungen, ohne zu erkennen, dass dies schon die
Warnhinweise auf eine Demenz sind. Es empfiehlt sich in diesen Phasen schon ärztliche
Bestätigungen einzuholen, bzw. überhaupt ärztliche Untersuchungen zu veranlassen. Ein
derartiger Arztbesuch ist oft auch von großer Notwendigkeit, um auch mit einer Behandlung
zu beginnen, um nicht einfach ohne Behandlung den liebgewordenen älteren Menschen in die
vollendete Demenz „laufen zu lassen“.
Erste Anzeichen auf die Demenz:

1. Verhaltensänderungen
Viele Anzeichen, die bei der Demenz auftauchen werden von Angehörigen, entweder weil sie
sich zu wenig um den entsprechenden älteren Menschen kümmern oder weil sie die
Problematik gar nicht erkennen können, als Situation des Älterwerdens entschuldigt. Es gibt
verschiedene Tatbestände, die auf eine Demenz hinweisen. Eine der üblichen Tatbestände, die
immer wieder in Familien auftauchen und uns bekannt geworden sind, sind die
Wahnvorstellungen. Es werden Familienangehörige verdächtigt, irgendwelche Gegenstände
an sich genommen zu haben. Die Verdächtigungen müssen sich aber nicht gegen die
Familienangehörigen richten. Diese können sich auch gegen Fremde wie Briefträger,
Nachbarn, andere Angehörige usw. richten. Wenn die Angehörigen, die die Erbschleicherei
verhindern wollen, dies bemerken, sollten sie sofort tätig werden und zumindest einen Arzt
aufsuchen, der sie mit dem weiteren Vorgehen berät. Im Rahmen dieser Wahnvorstellungen
gibt es nichts, was es nicht gibt. Manchmal hören die Demenzkranken, gerade auch zu Beginn
der Krankheit, irgendwelche Stimmen oder riechen etwas, das gar nicht vorhanden ist. Die
Angehörigen tun dies als lächerliche Begleiterscheinung des Älterwerdens ab. Dies sind
jedoch keine Begleiterscheinungen, sondern ernstzunehmende Hinweise, auf die beginnende
Demenz.

2. Persönliches Verhaltensmuster hat sich geändert
Sehr auffällig ist oft bei Beginn der Demenz, dass das persönliche Verhaltensmuster des
älteren Menschen sich geändert hat. War der ältere Mensch früher freundlich und lustig,
ideenreich und ist er es nun nicht mehr, ist er niedergeschlagen und traurig, dann ist dies ein

Hinweis, dass die Demenz anfängt. Insbesondere fällt dies bei einer eintretenden
Interessenlosigkeit auf. Auch hier sollte ärztliche Hilfe eingeholt werden.

3. Schimpfen, Angreifen
Erleben Sie einen älteren Menschen, der sein Verhalten völlig geändert hat?
Sie bemerken auf einmal, dass sein positives Verhalten sich in Aggression verwandelt hat?
Ihnen fällt manchmal auf, dass er schmimpft, wenn er nicht schnellgenug den Teller auf den
Tisch bekommt?
Wenn irgendwelche Verhaltensweisen auftreten, die Sie sonst überhaupt nicht an ihm kennen,
gerade Aggression, die sich oftmals durch lautes Schimpfen oder auch Handlungen äußern
kann, ist oft ein Anzeichen für beginnende Demenz gegeben, vor allem, wenn diese
Verhaltensweise vorher bei dem älteren Menschen nicht vorhanden waren. Dies gilt,
insbesondere wenn diese Verhaltensänderung plötzlich aufgetreten ist.
Der Hintergrund ist, dass der ältere Mensch sich auf einmal selbst bewusst wird, dass die
Lebensabläufe nicht mehr so laufen, wie bisher. Er kann sich nicht schnell einen Teller selbst
holen, sondern muss warten, bis er gebracht wird. Oftmals sind die Angehörigen dann sehr
nachlässig. Bevor das Essen gedeckt ist, vergessen sie den Teller für den Angehörigen und
unterhalten sich ruhig in der Küche. Dies führt oft zu Aggressionen – Nur um einen
Beispielsfall zu nennen.
4. Schlaflosigkeit
Passen Sie auch auf, wie sich das Verhalten des Angehörigen im Rahmen seines nächtlichen
Verhaltens geändert hat. Bemerken Sie, dass der ältere Mensch das Licht in seinem Zimmer
nicht mehr aus macht? Dass er Schlafstörungen hat? Dass er umherwandert? Dann könnte hier
auch schon eventuell die Demenz einsetzen.

Man kann nicht sagen, dass bei Auftreten einer dieser Punkte die Demenz schon eingesetzt
hat, aber es kann sein und man sollte hier vorsichtig sein, denn im Vorfeld kann man hier
schon sehr einfach Hürden für Erbschleicher aufbauen. Sie müssen wissen, dass wenn die
obengenannten Situationen eingetreten sind, Sie dann besonders vorsichtig beim Aussuchen
der Hilfspersonen sein müssen. Auch bei Personen, die beispielsweise seit Jahren nicht mehr
aufgetaucht sind und plötzlich als alte Freunde auftreten und sich rührend um den älteren
Menschen kümmern, und Sie wissen, dass gerade in derartigen gesundheitlichen Situationen,
wie oben dargestellt, das „Zugreifen“ des älteren Menschen auf dieses rührend sich um ihn
kümmernden Erbschleicher immer größer wird. Das Bild des Erbschleichers verändert sich
letztendlich durch die Demenz. Er denkt natürlich auch immer mehr an sich, weil er seine
Hilflosigkeit immer stärker erkennt und wird daher immer aggressiver zu seiner Umgebung
und bindet sich immer mehr an einen Erbschleicher.

 

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