Wir werden immer wieder gefragt, wie man die Erbschleicherei verhindern kann. Man muss
hierzu das Phänomen der Erbschleicherei im Entstehungsgrund erklären. Bei einem älteren
Menschen, der noch im Leben steht, der gesund ist, der einen entsprechenden Bekanntenkreis
hat oder der so gefestigt ist, dass er den Bekanntenkreis gar nicht benötigt, spielt
Erbschleicherei keine Rolle. Erst wenn die äußeren Lebensumstände sich verändern, kann die
Erbschleicherei über das Thema Angst als Brücke zur Erbschleicherei entstehen. Wir haben in
der Praxis Fälle erlebt, dass Top-Manager darunter litten, dass sie nicht mehr an der obersten
Stelle der Firma stehen. Die Ängste, nicht mehr gebraucht zu werden, setzten zu und nagten
an der betroffenen Person. Dazu kam auch manchmal die Isolierung in der Familie, die auch
Angstneurosen erzeugt. Die Isolierung ist manchmal auch dadurch begründet, dass die bisher
in der Familie mitlebenden Personen, die selbst eine Existenz suchten, oder durch die eigene
Familie zeitmäßig aufgesaugt werden. Diese Situation führt zu einer Verstärkung der
Einsamkeit des auf dem Wege zur Erbschleicherei sich befindlichen Menschen.